So war das NOAH-Erwachsenentreffen 2025
Kulturell – abwechslungsreich – gesellig
Nach einem Jahr Pause war die Freude groß, als ich erfuhr, dass sich die erwachsene Albinismus-Community in Hamburg trifft.
Samstag Vormittag war Treffpunkt an den Landungsbrücken.
Wer kennt es nicht? In einem Lokal oder generell an einem unübersichtlichen Treffpunkt verabredet zu sein – da kommt schon mal der Gedanke auf: ,,Na, hoffentlich finde ich die Gruppe gleich – oder sie mich“ – da fiel es an einem der wenigen Ausgänge schon deutlich leichter gleich ein paar weiße Köpfe auf einmal zu sehen. Da gehöre ich wohl auch dazu. Und so war es dann auch. Viele bekannte Gesichter, teilweise ein Wiedersehen nach vielen Jahren und doch gleich wieder vertraut. So ging es als Erstes zum Speicherstadtmuseum.
Bei schönem sonnigen Wetter (optimal, wenn die Sonnenbrille mit am Start ist) ließen die Ersten schon ihren Humor spielen, wie gut es die Sonnencreme doch hat, im schattigen Schrank oder sonst wo zu stehen – falls man sie nicht dabei haben sollte. Viele mögen das fettige Zeug von Sonnencreme nicht an ihrer Haut, bis das Gewissen anklopft, sich doch einzucremen bevor man wieder etwas errötet.
Am Museum angekommen, nahm uns eine Historikerin in Empfang und führte uns durch das Museum, das gespickt war von Aufzeichnungen und Gegenständen, die typisch für die Speicherstadt während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren. Wir erfuhren einiges über die damalige Zeit in der Speicherstadt und deren Bedeutung für den Import von Waren aus aller Welt. Überwiegend ging es um den Tee- und Kaffeeimport. Das Besondere: Jeder, der wollte konnte die vielen verschiedenen Teesorten, die in Gläser abgefüllt waren, in die Hand nehmen, anschauen und die vielen verschiedenen Aromen so besser unterscheiden.
Manche stellten ihre Kräfte unter Beweis, als es um das Heben der schweren Kaffeebohnensäcke ging oder überzeugten sich selbst als Gewicht, dass die ca. 120 Jahre alte Waage, die damals zur Kontrolle der Warenlieferung genutzt wurde, immer noch einwandfrei funktioniert.
Wer wollte, konnte sich weiter der Gruppe anschließen, um eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen, bevor es hinauf auf die Plattform der Elbphilharmonie ging. Eine beeindruckende Architektur mit vielen Elementen aus Glas (sah für mich zumindest nach Glas aus) schmückten die Wände und Decken und uns erwartete eine tolle Aussicht rund um das Gebäude und über den Hafen.
Der nächste tolle Programmpunkt erwartete uns, ein Muss bei einem Hamburg-Besuch: Wir machten eine Hafenrundfahrt mit einem sehr authentischen Mitarbeiter der Reederei, der uns einiges über den Hafen und die großen Kreuzfahrtschiffe erklärte.
Wir wurden auch auf den Elbtunnel aufmerksam gemacht, woraufhin sich das einige im Anschluss nicht nehmen ließen, durchzugehen und den Hafen sozusagen zu unterqueren.
Letzter Programmpunkt war ein gemütliches Einkehren in einem Restaurant nahe der Landungsbrücken.
Hier kam man in geselliger Runde nochmal ausgiebig dazu, sich über alles Mögliche auszutauschen, sich bei anderen zu erkundigen, wie es gerade im Job läuft und vielleicht den ein oder anderen Tipp abzugreifen.
Ein schöner abwechslungsreicher Tag ging zu Ende und die Meisten blieben auch bis Sonntag. Wer keinen Schlaf nachholen musste, traf sich auch schon pünktlich um 10:15 Uhr am Hauptbahnhof, aber noch nicht um nach Hause zu fahren. Sabine, die Organisatorin des Treffens, zeigte uns noch das Rathaus und Zentrum der Metropole.
Ein Spaziergang an der Binnenalster zu einem Lokal, um sich dort nochmal für die Heimfahrt zu stärken, rundete das Treffen ab, wo schon die ersten Vorschläge für das nächste Erwachsenentreffen herauszuhören waren.
Erfahrungsbericht von Georg T.
